Frag dich in Führung – erfolgreich durch Coaching Know-How
Wie man mit den richtigen Fragen sein Team besser führt
Stell dir vor, du führst ein Team, in dem das Wissen auf alle verteilt ist. Du erhältst jederzeit die wichtigsten Infos, alle entwickeln kreative Ideen und zusammen bildet ihr eine selbst lernende Einheit, in der jeder mitmachen will. Ein Wunschtraum? Coaching-Kompetenz und ein Fahrplan für deren schrittweise Integration in deine Arbeit lassen den Traum Realität werden. Wie genau das aussehen kann, erfährst du hier – und im neuen Fachbuch “Frag dich in Führung”!
Coaching liegt im Trend. Wobei die Meinungen vom Nutzen durchaus auseinandergehen. Von „nicht schon wieder so ein Schlaumeier, der uns sagt, was wir tun sollen“ bis „super, endlich jemand, der Perspektivwechsel reinbringt“ ist alles dabei. Um es vorwegzunehmen: Wir gehören nicht zur Schlaumeier-Fraktion, sondern wir sind aus Überzeugung diejenigen, die über Perspektivwechsel in die Selbstreflexion bringen. Und damit zu
- wirkungsvolleren Gesprächen
- stärkeren Beziehungen
- erhöhter Motivation für das Erreichen von Zielen
- kreativeren Lösungsideen bei Hürden und Konflikten
- einer Stärkung des Selbstvertrauens.
Ist ein Team derart selbst reflektiert aufgestellt, dann entlastet es die Führungskraft enorm. So bleibt längerfristig deutlich mehr Zeit für andere Aufgaben. Um aktiv und mit vertretbarem Aufwand an diesen Punkt zu kommen, haben wir unser Buch „Frag dich in Führung“ geschrieben. Darin holen wir unsere LeserInnen in ihrem Arbeitsalltag ab und zeigen Schritt für Schritt, wie sie ihre Selbstreflexion stärken und ihr Team zu mehr Selbstorganisation führen können. Unter anderem über diese Punkte:
Passendes Mindset für Führungskräfte: Jeder Mensch ist anders und das ist gut so
Gerade wird viel über Diversität gesprochen und wie wichtig es doch sei, durch vielfältig aufgestellte Teams eine größere Lösungsvielfalt für anstehende Herausforderungen zu erhalten. Im Arbeitsalltag nervt es dann aber gehörig, wenn jemand andere Prioritäten setzt oder wenn Konflikte eine kooperative Zusammenarbeit behindern. Das muss aber nicht so sein, wenn die Führungskraft über das entsprechende Coaching-Know-How verfügt. Und wenn ihr auch im größten Stress klar ist: Der oder die andere schießt nicht absichtlich quer, sondern reagiert aufgrund ihrer Erfahrungen, Glaubenssätze oder Werte eben so und nicht anders.
Mit Coaching-Know-How meinen wir ein Set aus systemischen Fragen, die einen Perspektivwechsel ermöglichen, die klare Haltung, dass die Lösung im anderen liegt, und ein gewisses Maß an Übungspraxis unter wohlwollender Anleitung.
Die Basis: Systemische Fragen, die Innovation, Führung, Entwicklung und Wachstum fördern
Das Geheimnis systemischer Fragen liegt in ihrer Wirkung:
- Sie bringen uns schnell aus der Problem Betrachtung in eine lösungsorientierte Haltung
- Sie laden uns dazu ein, die gewohnten und ausgetretenen Pfade unserer Gedankenwelt zu verlassen und neue Aspekte zu entdecken
- So ermöglichen sie den Zugang zu tiefen Einsichten und Erkenntnissen
- Und sie arbeiten lange nach – auch wenn wir schon längst nicht mehr bewusst darüber nachdenken
Frag dich in Führung: Wann eignet sich der Einsatz von systemischen Fragen?
Es gibt natürlich unzählige Situationen, die sich fragend besser bewältigen lassen als berichtend, ratend oder gar anordnend. Ein paar Beispiele:
- Wenn eigentlich kompetente Mitarbeitende bei Problemfällen immer die Führungskraft um Unterstützung bitten, statt selbst aktiv zu werden
- Wenn zwei sich streiten und das ganze Team darunter leidet
- Wenn Leistungsträger auf einmal Fehler machen oder in ihrem Engagement nachlassen uns auf Nachfragen immer nur Besserung geloben, aber nichts ändern
- Wenn man spürt, dass sich langfristig eingeplante Potenzialträger auf dem Markt nach anderen Möglichkeiten umschauen
- Wenn der Vorstand Druck macht
- Wenn die Projektkosten aus dem Ruder zu laufen drohen
- Wenn das Team bei einer neuen Aufgabe blockiert
- Wenn KundInnen extrem schwierig auftreten
Grundlagen für systemisches Fragen professionell erlernen
Du möchtest dich also in Führung fragen. Das heißt, du willst intensiver einsteigen und sowohl mit systemischen Fragen als auch ausgewählten Methoden arbeiten können? Die wichtigsten Coaching-Grundlagen, viele weitere Beispiele für einen gelungenen Coaching-Einsatz und Tipps für den Transfer in den Alltag gibt es im Kompaktkurs „Systemischer Coach Pracitioner“.
Und dann? Sofort loslegen!
Echtes Coaching-Know-How lässt sich nur durch Praxis lernen, also durch das Experimentieren mit dem Gelernten und die Reflexion des Erlebten. Wenn du aktiv die Verantwortung für deine Entwicklung übernimmst, dann kann auch Bewegung in dein Umfeld kommen. Am besten reflektierst du täglich, und zwar kurz:
- Überlege schon morgens, wenn du deinen Tag planst, in welchen Situationen oder bei welchen Terminen du eine systemische Frage einwerfen könntest und welche
- Mal dir kurz aus, wie die Situation idealerweise laufen würde
- Beginne mit zwei systemischen Fragen pro Tag und steigere dich jede Woche auf mehr. Bleibe aber locker – vielleicht ist mal ein Tag dazwischen, an dem du ganz allein bist? Dann kannst du dir die Fragen natürlich auch selbst stellen
- Schau dir direkt nach der Situation oder am Abend an: Wie ist es gelaufen? Welche Wirkung hast du mit deiner Frage erzielt? Was hat gut funktioniert, was weniger? Wie bringen diese Fragen dich in Führung? Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?
Du kannst dir auch ein Wochen-Resümee zur Gewohnheit machen, etwa freitagnachmittags oder am Sonntagabend. Wenn du vier bis sechs Wochen durchhältst, wirst du nicht mehr darauf verzichten wollen.
Gastbeitrag von Ines Bruckschen und Svenja Op gen Oorth, Autorinnen des Buchs „Frag dich in Führung – Der Guide für eine transformative Führungskultur“.