Online-Plattformen stellen für viele Menschen ein interessantes Geschäftsmodell dar. Doch dabei gibt es jede Menge zu beachten. Bildquelle: unsplash.com

Online-Plattformen entwickeln und der Erfolg füttert sich selbst?!

Der kometenhafte Aufstieg der Online-Plattformen als Geschäftsmodell

Was ist eine Plattform? Eine Plattform ist ein Geschäftsmodell, das wertschaffende Interaktionen zwischen externen Konsumenten und Produzenten ermöglicht. Mithilfe digitaler Technologie bieten Plattformen einen friktionslosen Zugang für beide Parteien und erleichtern das Match-Making. Bei dem gigantischen Erfolg von Google, Amazon und Facebook, ist es kein Wunder, dass alle Gründerwilligen von der Plattform träumen – schnell und ohne viel dazu zu tun zum großen
Geld zu kommen.

Dabei setzen sich nur ganz wenige Plattformen nachhaltig durch.
90 % der Plattformversuche scheitern. Exponentielles Wachstum setzt eine kritische Masse an Usern voraus. Die wird oft nicht erreicht oder es dauert Jahre, wie Jubin Honarfar, der Gründer der Bewerber-Plattform www.whatchado.com in einem Beitrag des ORF berichtet (YouTube: Start-ups hinter dem Hype).

Erst nach der kritischen Masse wird die Plattform tatsächlich zum System mit positiver Rückkopplung, das heißt mit jedem User mehr wird der Netzwerk-Nutzen noch größer für alle. Ab jetzt füttert der Erfolg sich wirklich selbst.

Plattformen, die sich durchgesetzt haben, sind in der Regel lukrativ für die Betreiber. Sie bringen Menschen zusammen und ermöglichen Transaktionen, an denen sie verdienen – entweder direkt, wie bei www.booking.de, die für jede Hotelbuchung eine Provision für sich abzweigt oder indirekt, wie bei Facebook, wo dann „zufällig“ die passende Werbung für den User auftaucht.

Verkaufsplattformen sorgen gut für den Verbraucher. Sie schaffen für Kaufwillige die totale Transparenz über Anbieter, Angebote und Preise. Die Kaufwilligen kommen leichter an das, was sie brauchen, ob es ein Produkt, eine Dienstleistung, Wissen oder eine Innovation ist. Der Kunde hat die Macht, er kann mit seinen Bewertungen nach dem Kauf mit dem Anbieter oder Produkt „abrechnen“. Die Verbraucher werden hier optimal geschützt, doch wer bewahrt die Anbieter vor Image schädigenden Bewertungen von Konkurrenten?

Die Anbieter nutzen die Infrastruktur der Plattform. Hier können sie ihre Angebote für wenig Geld optimal bewerben.
Oft bietet die Plattform dem Anbieter auch Services, wie Big Data Analysen, Versand oder Rechnungs- und Zahlungsabwicklung. Auf Plattformen kann jeder „no-name“ den Markt erobern. Die Produkte werden gelistet und die Sternchen-Bewertung übernimmt das Ranking. Durch die totale Transparenz befinden sich die Anbieter in einem enorm hohen Preis- und Innovationsdruck. Das kann Anbieter in den Ruin treiben oder ganze Branchen aushöhlen. Seit es Musik auf Plattformen zum kostenlosen Download gibt, rauschen die Gewinne der Produzenten in den Keller.
Auch Zeitungen verlieren durch Online-News viele Kunden und Inserenten.

Trotz all ihrer Risiken, bieten Plattformen den größten Möglichkeitsraum für neue, erfolgreiche Geschäftsmodelle. Die Plattformgründer müssen nur lernen, die Chancen zu nutzen und die Gefahren zu umschiffen. Bleibt nur noch die Frage, wie können Sie so eine Plattform für sich aufbauen? Na, ganz einfach, wie jedes andere Geschäftsmodell auch. Wenn Sie das Thema Geschäftsmodell-Entwicklung für sich oder Ihr Unternehmen erschließen möchten, dann kommen Sie gerne in unsere Ausbildung “Organisations- und Geschäftsmodell-EntwicklerIn”.

 

 

 

 

 

 


Ein Beitrag von Manuela Dollinger, Gründerin von Competence on Top, über das Geschäftsmodell Online-Plattformen.

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