Ist YouTube als Lernhelfer geeignet? Und welche Inhalte eignen sich dafür besonders gut? (Bildquelle: Competence on Top)

YouTube als Lernhelfer?

Was ist wirklich dran am Lern-Booster Social Media?

Alle Trainer und Trainerinnen träumen davon, dass sie ihren Kurs auf einem einheitlichen Level starten können. Doch die Realität sieht leider anders aus: die Teilnehmenden befinden sich meist auf einem sehr heterogenen Wissensstand. Und genau dieses Gefälle treibt uns „Lehrkörper“ so manche Schweißperle auf die Stirn, wenn wir allen gerecht werden wollen.

Wir bei Competence on Top verringern diese Unterschiede durch ein Pre-Learning, das wir allen Teilnehmenden vor Seminarbeginn per Mail zusenden. Bisher war das ein einführendes Kapitel als pdf oder als Micro-Learning mit Quiz. Ab jetzt haben wir unsere Seminare zusätzlich mit einer YouTube-Playlist eingerahmt. Wir empfehlen im Vorfeld Lern-Filme zur Einstimmung in das Thema und nach dem Seminar zur Wiederholung und Vertiefung.

Screenshot der YouTube-Playlist von Expertise Kompakt als Lernhelfer

Wie kamen wir dazu? Die Auslöser waren zwei aktuelle Trend-Studien, die Lernvideos á la YouTube zum wichtigsten digitalen Lernhelfer gekrönt hatten (wirtschaft+weiterbildung 09/2017; Training aktuell 04/2018). Doch ist diese Euphorie berechtigt? Hier sind unsere ersten Erfahrungen mit YouTube als Lern-Booster:

Es gibt unzählig viele Filme, doch die Qualität schwankt.

Auf YouTube finden wir für nahezu jedes Thema eine beeindruckende Menge an Erklär-Filmen. Die meisten Beiträge sind kurz und gut verständlich, wenn es sich um einfache Themen handelt. Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem guten Filmbeitrag, wenn der Inhalt komplexer ist. Geben wir zum Beispiel den Begriff „Agilität“ ein, finden wir unzählige Beiträge, aber jeder Experte erzählt etwas anderes. Das verwirrt mehr, als es klärt. Deshalb: wie finden wir anspruchsvolle Filmbeiträge?

Einen guten YouTube-Film findet man nur durch aufwändige Recherche.

YouTube ist kein Lexikon, das für die Richtigkeit der Inhalte bürgt. Daher ist es gefährlich, wenn sich Menschen ohne Vorwissen über YouTube schlau machen. Aber auch mit Expertise im Thema, ist es nicht einfach, einen wirklich lehrreichen Film zu finden. Wir müssen die Filme auf jeden Fall eine Weile anschauen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Aus unserer Erfahrung braucht man mindestens 2 Stunden Recherche-Zeit, um einen einzigen guten YouTube-Film zu entdecken. In der Zeit hätte man auch ein gutes Fachbuch zum Thema lesen können – und wäre danach wahrscheinlich deutlich fundierter versorgt.

Das Beste an YouTube: Vordenker und Wissenschaftler erleben.

Wir schätzen an YouTube am meisten, dass wir uns berühmte Modelle und Ansätze von den Erfindern selbst erklären lassen können. Das ist die häufigste Art von Filmen, die zukünftig unsere Seminare einrahmen. Außerdem lassen wir YouTube für uns einfache Buzz-Words erklären. Methoden vermitteln wir am liebsten selbst durch eigene Filme auf unserem YouTube-Kanal.

 

 

 

 

 

 


Ein Beitrag von Manuela Dollinger, Geschäftsführerin von Competence on Top, über soziale Medien als Lern-Booster.

 

Wie denkt Ihr über den Einsatz von Youtube als Lernhelfer?

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